In der japanischen Kultur ist der Reis fest verwurzelt – so fest, dass Reis (Gohan) auch das Wort für Mahlzeit bzw. Essen ist. Vergleichbar also mit dem deutschen Brot (Mittagsbrot, Abendbrot). Wenn die Eltern laut „Gohan“ durch das Haus rufen, dann kommen die Kinder sofort angerannt und wissen, dass es etwas zu essen gibt.

In der Jomon-Zeit vor ca. 2500 Jahren gab es im alten Japan noch keinen weißen Reis. Das Essen der damaligen Edelleute bestand aus schwarzem Naturreis, der so wertvoll war, dass die normalen Leute davon nichts bekamen. Stattdessen stand für die oft Hirse oder Weizen auf dem Speiseplan. Heute jedoch kennen viele den japanischen Rundkornreis weltweit durch die Zubereitung von Sushi; auch in Japan wird dieser heute überwiegend als Beilage genutzt.

In dieser Hinsicht gibt es bezogen auf den damaligen Speiseplan Ähnlichkeiten zwischen Deutschland und Japan. Denn auch in Deutschland sind verschiedene Getreidesorten seit jeher bekannt und auch heute oft z.B. in Brot und Müsli anzutreffen. Wer schon einmal in Japan war, weiß, dass Brot dort keine Alternative ist. Aber dennoch bieten die alten und seit jeher genutzten Getreidesorten eine große Vielfalt nützlicher Nährstoffe, sodass diese auch in verschiedenen Mixturen heute noch im japanischen Supermarktregal zu finden sind.

Hier in Deutschland lebende Japaner mögen zwar auch gerne mal ein Brot essen, aber die häusliche Küche ist wichtig. Aus diesem Grund (und aus Mangel an Angeboten im Supermarkt) stellen sie hier in Deutschland ihre eigenen Mixturen zusammen.

Wir zeigen, wie eine mögliche Rezeptur dafür hier in Magdeburg zusammengestellt werden kann.

Zutaten

Die Mischung lässt sich nach Belieben erweitern (z.B. um getrocknete Erbsen). Da die Packungen der gekauften Zutaten oftmals recht groß sind, kann die Mischung nach der Zusammenstellung recht lange halten. Man braucht nicht alles auf einmal nutzen – oder man teilt es mit Freunden und Bekannten.

Zubereitung

1 - Reis waschen

Wir fangen mit 500 Gramm Reis an. Übrigens eins vorweg: gekochter Reis lässt sich ca. 3-4 Tage im Kühlschrank aufbewahren und per Mikrowelle erhitzen. Im Tiefkühlfach hält er sich noch länger. 500 Gramm reichen für etwa 4 Personen.

Den Reis waschen. Entweder im Sieb oder noch besser im Topf. Den Topf mit kalten Wasser füllen, dann mit der Hand den Reis verrühren und das dann weiße Wasser abkippen. Den Vorgang 3-4 mal wiederholen, bis das Wasser nicht mehr so trüb ist.

Den Reis dann in ein Sieb geben und ca. 30 Minuten abtropfen lassen.

 

2 - Wasser und Getreidemix (Zakkoku) hinzufügen

Nach 30 Minuten den Reis zurück in den Topf geben und ca. 800ml Wasser hinzugeben. Oftmals macht man das Wasser nach Gefühl hinein. Dazu gibt es einen Trick: Nach den ca. 800ml kann man seinen Topf einmal “eichen”. Man kann mit der Hand bestimmen, wie viel Wasser im Topf ist. Die Höhe, des Wasserstandes kann man sich dann merken, in dem man den Wasserstand an der Hand abliest.

Anschließend drei Esslöffel (ca. 50g) des Getreidemixes hinzugeben.

 

3 - Kochen Teil 1

Bei starker Hitze das Wasser und den Reis zum Kochen bringen. Wichtig ist, dass der Deckel die ganze Zeit geschlossen bleibt. Am Deckelrand bildet sich leichter Schaum. Dann bei mittlerer Temperatur weitere 8 Minuten köcheln lassen. Dann nochmal die Temperatur reduzieren und weitere 2 Minuten auf dem Herd lassen. Der Deckel muss die ganze Zeit über geschlossen bleiben.

4 - Kochen Teil 2

Nun den Topf vom Herd nehmen und weitere zehn Minuten ziehen lassen. Der Deckel darf weiterhin nicht geöffnet werden.

Nun ist die Zeit gekommen, um zu schauen, wie der Reis geworden ist. Der Deckel wird nun geöffnet und der Reis einmal z.B. mit einem Reislöffel aufgelockert.

Danach kommt der Deckel wieder auf den Topf und den Reis weitere 30 Minuten ziehen lassen.

Guten Appetit!

Der Reis ist nun endlich fertig. 

Doch was gibt es dazu? Entweder gar nichts und der Reis wird z.B. als Snack in Form eines Onigiri gereicht. Andere japanische Speisen können aber auch gereicht werden: Tofu, Gurken-Sesam-Salat, Misosuppe, Ganmodoki oder Fisch… Vieles ist möglich. 

Buchempfehlung

Dieses und weitere 43 Rezepte findet man auch im Buch “Japanisch kochen in Deutschland“, das 2018 im Mahoroba-Verlag erschienen ist.

Das Besondere dieses Buches ist, dass es neben Rezepten auch Techniken vermittelt und Zutaten verwendet, die in den meisten deutschen Supermärkten verfügbar sind. Mit dabei sind Klassiker wie Gyoza oder Karaage aber auch Abwandlungen wie z.B. Spargel nach japanischer Art.

 

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