Die Ausstellung erfolgt in Kooperation mit der Japan Foundation, Tokyo, und steht unter der Schirmherrschaft der Botschaft von Japan in der Bundesrepublik Deutschland.

Mit der bisher umfangreichsten Ausstellung zeitgenössischer japanischer Kunst in Deutschland liefert das Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) eine Vorstellung, was in Japan aktuell an Kunst zur Diskussion steht. Dabei zeigt sich ein breites Spektrum künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten von Malerei über Skulptur und  Installation, von Fotografie über Videoarbeiten bis hin zu Grenzbereichen aus der angewandten Kunst oder der Manga-Kultur. Die Ausstellung vereint die jüngste japanische Kunstgeschichte mit für deren Entwicklung maßgeblichen Positionen und führt bis hin zu Beiträgen zum internationalen Kunstdiskurs.
Der Titel fügt mit Logik und Emotion zwei Gegensätze zusammen, die im dialogischen Miteinander durchaus harmonieren können. Die Logik steht als das vernünftige Konzept am Anfang der künstlerischen Arbeit, deren Ende die emotionale Ansprache der Betrachter bildet. Insofern führt die Verzahnung der beiden so gegensätzlich anmutenden Pole innerhalb des Schaffensprozesses zum Kunstwerk. Gleichzeitig bindet dieses scheinbare Gegensatzpaar das Ausstellungsprojekt an das historische Konzept des Kunstmuseums Moritzburg, wo mit Konstruktivismus wie Expressionismus zwei der wichtigsten Positionen in der Arbeit des Hauses seit seinen Anfängen benannt sind.

Aufgrund seiner Bedeutung für die Entwicklung der Kunst Japans in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Künstler Koji Enokura(1942–1995) aus dem Umkreis der Mono-ha-Bewegung in die Ausstellung einbezogen. Diese Künstler sahen im Material die Basis des schöpferischen Prozesses. Yayoi Kusama (*1929) erlangte mit ihren von Punkten (Polka Dots) übersäten Installationen und Objekten internationale Berühmtheit. In die Arbeit „Love is calling“ sind bewegliche Skulpturen in einem durch Spiegel in die Unendlichkeit geweiteten Raum so angeordnet, dass sich der Besucher dazwischen frei bewegen kann. Die KünstlerinNoe Aoki (*1958) hat eigens für den Hof der Moritzburg die Installation „Underwater“ geschaffen, während der international renommierte ArchitektAkihisa Hirata (*1971) ein Gebilde aus roten Plastikstrohhalmen als architektonisches Modell in den Westflügel einbaut. Der Fotograf Taiji Matsue (*1936) erzeugt Aufnahmen der Erdoberfläche, die sich zu strukturellen Bildern wandeln. Ryoji Ikeda (*1966) ist Komponist und bildender Künstler. In seiner Arbeit, die die Grenzen von Naturwissenschaften und Philosophie streift, spürt er der menschlichen Wahrnehmung nach. Masayasu Mitsuke (*1975) wiederum ist ein bedeutender Kutani-Künstler, einer traditionellen japanischen Keramikmalerei, wobei er konsequent mit abstrakten Elementen arbeitet. Demgegenüber wählt Teppei Kaneuji (*1978) Alltagsgegenstände, die im Arbeitsprozess eine Verfremdung bzw. Metamorphose erfahren, als Grundlage für seine Konzepte. Der Maler Hiroshi Sugito (*1970) hat für die Ausstellung eine Reihe von Gemälden zum Thema Regen geschaffen. Indem er das natürliche Ereignis in strukturelle Formen bringt, entstehen abstrakte, zum Teil geometrisch konnotierte Kompositionen. Selbstverständlich wird mit Yuichi Yokyama (*1967) auch ein Manga-Zeichner vorgestellt. Doch folgen seine Mangas keiner Handlungsoption.

In der Gesamtheit erwächst das Bild einer lebendigen und vielgestaltigen Kunstlandschaft mit starker Anbindung an zeitgenössische, internationale Entwicklungen, wobei der Eindruck der nach allen Seiten möglichen Erweiterung entsteht.
Weitere Informationen auf der Seite der Moritzburg Halle.

23.05.2015 | 26.07.2015 | Innenhof, Nordflügel, Westflügel

Öffnungszeiten
Montag, Dienstag, Donnerstag – Sonntag 10 – 18 Uhr
Mittwoch geschlossen

Masayasu Mitsuke 2012, Kutani-Ware  - akae -  Kunstmuseum Moritzburg Halle

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