Haben Sie schon einmal etwas von Medaka gehört? Falls nicht, soll dieser Artikel etwas Licht ins Dunkel bringen. Medaka sind Fische. Sie kommen aus Japan und sind recht klein. Langsam wird aber in Deutschland ihre Bekanntheit größer.

Medaka in der Wildnis

Eigentlich sind Medaka japanische Reisfische. Diese sind mit einer Größe von maximal 3-4 Zentimetern für Zierfische verhältnismäßig klein. In der Natur kommen sie in kleinen Bächen, Quellen oder Reisfeldern vor – in Süßwasser mit wenig Strömung also. Läuft man aber aufmerksam durch japanische Städe oder Dörfer, so sieht man häufig kleine Eimer oder Bottiche vor den Haustüren stehen, in denen sich die Reisfischchen tummeln. Medakas sind bereits sehr tief in der japanischen Kultur verwurzelt: Viele Kinder kennen sie noch aus Mini-Aquarien, die im Fensterbrett der Schule oder auf deren Hof standen und auch in Baumärkten gibt es sie fast das ganze Jahr zu kaufen. Medakas haben in Japan einen ähnlichen Stellenwert wie hierzulande Goldfische – denn bereits seit dem 17. Jahrhundert werden sie als Zierfische gehalten.

Gründe für die Popularität der Medaka

Es gibt mehrere Gründe für die Popularität der kleinen Reisfische. Der Wichtigste davon ist sicher ihre Anspruchslosigkeit: Sie sind klein, brauchen keine externe Sauerstoffzufuhr oder Filter und auch keine Heizung. Im Sommer überleben Medaka ohne Probleme in einem kleinen Eimer mit nur zwanzig Zentimentern Durchmesser. Medakas sind Fleischfresser und ihre Lieblingsspeise sind Mückenlarven.

Mit ein bisschen Muttererde, genügend Licht und einigen kleinen Wasserpflänzchen für die Sauerstoffproduktion halten sich die kleinen Fische sogar in Einmachgläsern. Die Resistenz der Medaka zeigt sich auch in deren Verbreitung in ganz Japan. Vom kalten Norden bis in den heißen Süden überleben Medaka in Gewässern mit Temperaturen knapp 40 Grad oder kurz vor der Gefriergrenze. Einige von ihnen haben es sogar auf eine Reise ins All geschafft.

Neue Medaka-Vielfalt

Nicht nur im All, sondern auch auf Erden nimmt die Popularität der kleinen Reisfische stets zu. Vor allem in den letzten zehn Jahren stürzten sich viele Züchter auf den Oryzias latipes, um neue Varianten zu erhalten. In Analogie zu den großen japanischen Zuchtbrüdern Koi und Goldfisch, ist auch die Medaka-Vielfalt am Wachsen. Vor allem die schnellen Zucht-Ergebnisse sind hier von Vorteil. Während Kois bis zu vier Jahre benötigen, um einen Erfolg zu erzielen, sind es bei den Reisfischen lediglich drei Monate. Außerdem macht sich abermals der Platzvorteil bemerkbar, denn Kois benötigen einen großen Teich und Medakas sprichwörtlich nur einen Blumentopf.

Wilde Medaka kommen in der Natur in den Farben schwarz und grau vor. Vor ca. 400 Jahren kamen auch noch goldene (Himedaka) und weiße (Shiromedaka) Farben hinzu. In den letzen Jahren traten weitere Züchtungen auf: Miyuki (silberfarben), Lame (mit glänzenden Schuppen), Kouhaku (rot/weiß), Sanshoku (dreifarbig) und viele mehr – Farben und Muster wie bei Koys und längere Flossen wie bei Goldfischen.

Der gefühlvolle Bonsaifisch für Jedermann

Gerade in Japan, wo es in den Städten aber auch in Dörfern in der Regel kaum Platz für Fischteiche gibt, passen Medaka sehr gut ins Bild – oder eben auf den Balkon oder Fenstersims. Statt große Kois in großen Teichen, kann man die kleinen Reisfische wie im Bonsai-Garten halten. Wie Kois sind Medakas auch sehr zutraulich. Sobald es Futter gibt, kommen sie an die Oberfläche und knabbern daran. Aber da sie auch sehr gerne Mückenlarven fressen, halten sie kleine Wassertümpel insektenfrei.

Medaka sind somit die perfekten Fische sowohl für Aquarien-Liebhaber als auch Gartenenthusiasten. Aber auch für Bonsai-Liebhaber, die etwas Neues für ihren Mikro-Garten suchen, passen die kleinen Fischchen hervorragend.

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