Niemals wieder!
Nidoto shinai!
Mahnendes Gedenken zum 80. Jahrestag des Abwurfes von Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki mit vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Nagasaki-Gedenkstein in Magdeburg
Am Sonnabend, 09.08.2025, fand an der Stele mit Gesteinskapsel und Trümmerrest aus Nagasaki auf dem Lukashügel in Magdeburg eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestags der verheerenden Zerstörung von Hiroshima und Nagasaki statt. An dieser Veranstaltung hat die DJG Sachsen-Anhalt engagiert mitgewirkt.
Die gemeinsame Veranstaltung von Landeshauptstadt Magdeburg, Evangelischen Kirchen in Mitteldeutschland sowie des Bistums Magdeburg der Katholischen Kirche unter Einbindung verschiedener Akteure der Zivilgesellschaft widmete sich dem Anliegen, eine klare Botschaft an die Öffentlichkeit in Stadt und Land auszusprechen:
Nie wieder dürfen Atomwaffen eingesetzt werden!
Eindringliche Worte richtete Bürgermeisterin Regina-Dolores Stieler-Hinz an die knapp 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung. Sie erzählte die Geschichte des nuklearen Winters und mahnte mit Nachdruck vor den Folgen einer atomaren Katastrophe. Die derzeit verfügbaren Sprengköpfe reichen, um die Menschheit mehr als einmal zu vernichten. Ein Blumengebinde der Landeshauptstadt Magdeburg war am Gedenkstein abgelegt.
Der Gesandte und stellvertretende Botschafter der Botschaft von Japan in Deutschland, Kunihiko Kawazu, überbrachte ein Grußwort der japanischen Regierung, in welches er ein bewegendes Zitat sowie eigene Gedanken und Gefühle einflocht. Ein Blumengebinde der Regierung von Japan wurde am Gedenkstein abgelegt.
Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, sowie der Bischoff des Bistums Magdeburg der Katholischen Kirche, Dr. Gerhard Feige, sprachen mit ihren Gedenkworten zentrale Botschaften der Ablehnung von atomarer Aufrüstung und des Einsatzes von Atomwaffen aus.
Die Landesregierung wurde durch Staatssekretär Klaus Zimmermann vertreten. Ein Blumengebinde der Landesregierung wurde am Gedenkstein abgelegt. Mehrere Abgeordnete des Landtages von Sachsen-Anhalt brachten ihre Anteilnahme am Gedenken mit ihrer Anwesenheit zum Ausdruck. Zahlreiche Vertreter der Bürgergesellschaft wie der ehemalige Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt, Dieter Steinecke, sowie frühere Stadträte und ehrenamtlich Engagierte hoben mit ihrer Teilnahme die Bedeutung des niemals zu verdrängenden essentiellen Anliegens für den Weltfrieden hervor.
Eine große Zahl an Mitgliedern der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt sowie in Magdeburg lebende Japaner empfanden es als ein außerordentlich wichtiges Bedürfnis und als eine persönliche Verantwortung, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen.
Dem Präsidenten der DJG, Tim Schneider, kam die Ehre zuteil, die Gedenkveranstaltung zu eröffnen. Unter musikalischer Einstimmung durch unser langjähriges Mitglied Dr. Monika Kekow auf der Flöte mit einem einfühlsamen japanischen Motiv wurden die Teilnehmer und Gäste aus Berlin empfangen und auf den Lukashügel geleitet.
Die musikalische Umrahmung erfolgte durch Anke van de Veen und Sinha Winkler mit dem sehr nachdenklichen Werk moderner Violinen-Kompositionen des japanischen Komponisten Toru Takemitsu (1930 – 1996) “In the shadow” sowie “Rocking Mirror” sowie in einem zweiten Teil mit Musik von Georg Philipp Telemann (1681-1767) aus der kanonischen Sonate Nr. 1, Adagio.
Während des zweiten Teils der Gedenkveranstaltung, dem Friedenstreffen auf der Wiese der Städtepartnerschaften, zollten die Gäste von der japanischen Botschaft unserem hervorragend eingewachsenen Hiroshima-Ginkgo Aufmerksamkeit und den Baumaktiven von „Otto pflanzt“ ihre Wertschätzung. Unser Mitglied Andrea Hartung brachte im Rahmen des musikalischen Programms das nachdenkliche Musikstück „Kojo no Tsuki“, auf deutsch: „Ruine im Mondlicht“ – ein weithin bekanntes Volkslied in Japan mit Vertonung durch den japanischen Komponisten Rentarō Taki – auf dem japanischen Instrument Shamisen ein.
Präsident Tim Schneider dankt allen mitwirkenden und teilnehmenden Mitgliedern der DJG, insbesondere den aktiv Mitwirkenden Eheleute Jörn und Monika Kekow, Andrea Hartung, Doris Döring, unserem Ehrenpräsidenten Lutz Wisweh, Eheleute Franz-Wilhelm und Erika Leuschner, Eheleute Jörg und Cornelia Poenicke sowie Tobias Krull.
Magdeburg, 11.08.2025