Deutsch-Japanischer Freundschaftspreis an Lutz Wisweh verliehen

Am 13. Mai erhielt Prof. Dr.-Ing. habil. Lutz Wisweh aus Barleben im Rahmen einer Fest­veranstaltung in der Botschaft von Japan in Deutschland eine hohe Auszeichnung. Lutz Wisweh wurde von Botschafter S.E. Hidenao Yanagi der Deutsch-Japanische Freundschaftspreis anlässlich des 160-jährigen Jubiläums der Freundschaft zwischen Deutschland und Japan überreicht. Damit werden über 30 Jahre unermüdliche Aktivitäten von Lutz Wisweh zur Förderung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan gewürdigt. Die Veranstaltung beinhaltete die Auszeichnung von 15 weiteren Persönlichkeiten aus den anderen Bundesländern. Das feierliche Programm beinhaltete zwei eindrückliche Interpretationen von Frédéric Chopin und Franz Liszt – unvergesslich dargeboten von der erfolgreichen japanischen Pianistin Asuka Mona – sowie Grußworte des Botschafters Yanagi sowie des Botschafters a.D. Dr. Volker Stanzel, Präsident des Verbands Deutsch-Japanischer Gesellschaften (VDJG).

 

Lutz Wisweh war langjähriger Präsident und ist Ehrenpräsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. und ist weiterhin sehr aktiv für deutsch-japanische Themen.

 

Während eines anschließenden Empfangs zu Ehren der Ausgezeichneten ergaben sich interessante Gespräche, so auch mit Botschafter Hidenao Yanagi. Er war neben anderen Magdeburger Themen auch sehr gut über die aktuellen Erfolge des FCM informiert.  Auch wusste er sehr gut über das Wirken des japanischen Spielers Tatsuya Itō Bescheid. Bemerkenswert aus unserer Perspektive! Nun ja, Magdeburg ist eben nicht weit von Berlin entfernt.

 

Bei dieser Gelegenheit möchten wir informieren, dass von heute, Sonntag, 14. Mai., bis einschließlich Donnerstag, 18. Mai, Gäste aus der Universitäts- und Hafenstadt Niigata in Nordjapan hier bei uns in Magdeburg und Region zu Besuch weilen. Ein umfangreiches Programm steht an.

30 Jahre DJG Sachsen-Anhalt e.V.

Am vergangenen Samstag, 18. März, stimmten sich die Mitglieder der Deutsch-Japanischen Gesellschaft im Zuge einer Mitgliederversammlung im einewelt Haus auf ein besonders denkwürdiges Jubiläum ein:


am Freitag, 24. März 2023, wird die Deutsch-Japanische Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. das 30-jährige Jubiläum ihres Bestehens begehen.


Aus diesem Anlass ergriffen neben Tim Schneider die Ehrenpräsidenten Rechtsanwalt Michael Gosewisch und Prof. Dr.-Ing. habil. Lutz Wisweh das Wort und berichteten über einige Anekdoten des Vereinslebens während ihrer Amtszeit. Weitere langjährigen Mitglieder brachten sich mit Kurzgeschichten über die eine und andere Begebenheit, u.a. im Zuge der Betreuung von Studierenden von der Universität Niigata in Nordjapan sowie erheiternde Erlebnisse des Vereinslebens, ein.


Bei einem Gläschen Sekt und einem fröhlichen Kampai! (Zum Wohl!) wurde das historische Ereignis der Vereinsgründung unter maßgeblicher Initiative des seinerzeitigen Direktors des Landesfunkhauses des MDR in Magdeburg, Herrn Dr. Ralf Reck, schon mal im Voraus gebührlich gewürdigt.


Auf der in diesem Zusammenhang durchgeführten Jahresmitgliederversammlung unter Leitung von Tim Schneider mit einer turnusgemäßen Wahl wurden die Mitglieder von Vorstand und Beirat für die kommenden zwei Jahre bestimmt. 


Präsident Tim Schneider und die Vizepräsidentinnen Alex Tesch, Andrea Hartung und Sakiko Volke-Nakahara sowie der Schatzmeister Konstantin Volke wurden einstimmig wiedergewählt.


Die Mitglieder des Beirats wurden ebenfalls einstimmig wiedergewählt. 


Die über 30 Teilnehmenden haben die Berichte des Vorstands über die Aktivitäten der zurückliegenden Wahlperiode sowie den Bericht des langjährigen Rechnungsprüfers Tobias Krull (MdL) abgenommen und bestätigt. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.


Nach einem Ausblick auf das Jahresprogramm 2023 sowie anstehende bedeutsame Ereignisse, über die noch zu berichten sein wird, wechselten die Mitglieder zum gemeinsamen Abendessen in ein angesagtes südostasiatisches Restaurant in der Innenstadt.


Hintergrund


Die DJG Sachsen-Anhalt wurde am 24. März 1993 in Magdeburg gegründet und hatte das gesamte Gebiet des Bundeslands im Blick. Im Jahr 1995 wurde die DJG Halle / Saalkreis e.V. gegründet und hat sich seitdem auf den Landessüden fokussiert. Beide DJGn kooperieren auf freundschaftliche Weise miteinander.

Laut § 2 der Vereinssatzung widmet sich die DJG Sachsen-Anhalt folgenden Zielen:

„Zweck der Gesellschaft sind die Pflege und Förderung der kulturelle Beziehungen zwischen Deutschland und Japan, die Verbreitung und Vertiefung der Kenntnis von Japan und die Unterstützung der hier weilenden Japaner durch Rat und Tat, ferner die Förderung des Austausches mit Japan. Die Gesellschaft kann die Mitgliedschaft von Dachorganisationen mit gleicher oder allgemein der Völkerverständigung dienender Zwecksetzung erwerben; hierüber beschließt im Einzelfall die Mitgliederversammlung auf Vorschlag des Vorstandes.“


Fuji San – Wandern abseits der Metropolen Japans

Eintauchen in die Seele Japans außerhalb der Metropolen, dort wo es ursprünglich und authentisch ist: grüne Wälder, spitze Bergrücken, tiefe Schluchten mit rauschenden Flüssen, kleine pittoreske Weiler an verträumten Orten – das deutete sich an mit der Ankündigung zum Vortrag von Prof. Jörn Kekow.

Die DJG Sachsen-Anhalt hatte anlässlich seines öffentlichen Vortrags am 02. Februar in das einewelt haus Magdeburg eingeladen. 26 an Japan interessierte Gäste waren dem gefolgt. Darunter so einige Japankenner. Die beiden Ehrenpräsidenten der DJG Sachsen-Anhalt, Prof. Lutz Wisweh und Michael Gosewisch, das Mitglied des Landtags Nicole Anger sowie weitere Aktive des öffentlichen Lebens hatten sich in den großen Saal des einewelt Hauses eingefunden.

Jörn Kekow nahm sie alle mit auf eine wundervolle Reise durch die japanischen Alpen mit Zwischenstopps u.a. in Takayama (auch als „Klein-Kyoto“ bezeichnet), in der Burgstadt Matsumoto sowie in der einzigartigen Seenlandschaft am Fuß des Vulkanmassivs des Heiligen Bergs der Japaner, dem Fuji San.

Der mit spektakulären Fotos dokumentierte Aufstieg auf den 3776 m hohen, derzeit ruhenden Vulkan – letzter Ausbruch am 16. Dezember 1707 – war dabei ein Höhepunkt der besonderen Art dieses reich bebilderten Vortrages. Den spektakulären Sonnenaufgang auf dem Gipfel erleben, was gibt es Großartigeres auf dieser Welt?

Auf seine ihm eigene charmante Art nahm Jörn Kekow die Gäste mit zu verschiedenen Orten und Episoden dieser „Abenteuer“-Reise mit liebenswürdigen, immerzu freundlichen und hilfsbereiten Menschen der Bergwelt Japans sowie mancher Besonderheit am Wegesrand.

Die schmerzbefreiende Selbsterfahrung des Übernachtens im traditionellen Ryokan mit Schlafen auf dem harten Fußboden, Begegnungen der besonderen Art mit Japanmakaken, den putzigen badeverliebten Schneeaffen Japans, und auch das Verköstigen von ungewöhn­lichen, in heißen Schwefelquellen gegarten schwarzen Hühnereiern, darüber und über noch viel mehr berichtete Jörn Kekow auf zum Schmunzeln anregende kurzweilige Weise.

Im Zuge einer Fragerunde nach seinem Vortrag stellte Jörn Kekow sich unzähligen Fragen zu Land und Leuten des Archipels der aufgehenden Sonne.

Nicht wenige Gäste brachten ihre Begeisterung für Japan wiederholt zum Ausdruck. So manche und so mancher waren bereits im Land des Lächelns. Mehrere Gäste des Abends fügten sich beseelt ein in den Austausch von persönlichen Erlebnissen.

Ein wahrlich gelungener Abend!Auf Bitten von Präsident Tim Schneider haben die Gäste für die Fortsetzung der Unter­stützung humanitärer Hilfsprojekte für die Ukraine insgesamt 100 € gespendet. Der Betrag wurde für aktuelle Projekte der Landeshauptstadt Magdeburg für die Städtepartnerschafts-stadt Saporischschja bereitgestellt.

Hanami der DJG Sachsen-Anhalt im Elbauenpark

Selbst gemachte japanische Leckereien unter schneeweiß blühenden Kirschbäumen

Endlich nach langer grauer Winterszeit wieder das Erblühen der Natur genießen!

Ja, darauf hatten wir uns bereits seit geraumer Zeit gefreut. Temperaturbedingt fand dieses Jahr die Blüte vieler Kirschbäume zwei bis drei Wochen später als sonst statt.

 

Blütenschau muss sein! Endlich wieder ein Hanami…

Am 30. April war es dann endlich für uns soweit. Endlich unser Hanami! Mit der in Japan obligatorischen blauen Plastikplane und allerlei handgefertigten und zugekauften Leckereien machten sich unsere Mitglieder Eheleute Kekow, Eheleute Poenicke, Maria Vaterott und Freund Kevin, Mareike Nickel und Stefan Langer sowie Tim Schneider mit einem üppig beladenen Bollerwagen im Elbauenpark auf den Weg, um zum beliebten Kirschblütenhain zu gelangen. Später stießen noch Anna Heselbart und zwei Japan liebende Freunde dazu.

 

Unter dem schneeweißen Baumdach des in bezaubernder Vollblüte stehenden Kirschbaumhains wurde gemeinsam ein zünftiges Hanami durchgeführt. Ein wärmendes Anstoßen mit einem magenfreundlichen Sake durfte natürlich nicht fehlen. ‚Kampai!‘

 

Japan-Fest der Cosplay-, Manga- und Animee-Fans der Magdeburger Contaku

Gleichzeitig fand am selben Ort ein beschwingtes Hanami der Japan-Fans und Freunde der Magdeburger Contaku statt. So nahmen zahllose junge und jung gebliebene Japan-Freunde mit schillernden Kostümen in kleinen und großen Gruppen den Kirschbaumhain in Besitz.

 

Welch ein fröhliches Treiben! Bei fernöstlich anmutenden Klängen aus dem ein und anderen Lautsprecher wurden die selbst erstellten Kostüme der Cosplay- und Manga-Liebhaber sich gegenseitig präsentiert. Allerorten Foto-Shootings! Farbenfrohe Stoffe, experimentierfreudig und wirklich mutig zusammengebracht zu wildesten Interpretationen von bekannten und weniger bekannten Filmfiguren. Ein Fest für das Auge!

 

Viel Freude mit den fröhlichen Fans der japanischen Comic-Kultur

Auch bei uns auf der blauen Plane wurde einiges geboten. Die selbst angefertigten japanischen Eierkuchen und insbesondere die Mochi (Stampfreis-Häppchen) mundeten vorzüglich und wurden in Verbindung mit dem einen und anderen Schluck Sake abgerundet.

 

Auch die Sushi-Versorgung erfüllte alle Erwartungen. Besser konnte es kaum gehen.

Hontoni tanoshikatta! Es war wirklich vergnügsam!

 

Hanami ist ein schöner Start in die milde Jahreshälfte

So haben wir schon beschlossen: Kommendes Jahr soll es wieder ein gemeinsames Hanami geben! Vielleicht wieder im Elbauenpark. Vielleicht im Florapark im Umfeld des von der DJG gespendeten Kirschbaums in der überregional bekannten Kirschallee entlang des Holzwegs.

 

Auf jeden Fall ‚Kampai shimasho!‘ – Prost und alles Gute!

Ausflug in das Atelier von Sabine Riemenschneider und zu weiteren sehenswerten Stätten im Vorharz

In die Welt der japanischen Holzschnitt-Drucktechnik eintauchen – und das gleich „um die Ecke“ erfahren können – ja, das ist einfach wunderbar und führte acht Mitglieder der DJG Sachsen-Anhalt am 14. Mai zur Graphikerin Sabine Riemenschneider in Wernigerode.

Sabine Riemenschneider empfing uns herzlich und führte uns einprägsam in die weite Welt der japanischen Moku-Hanga Holzschnitt-Drucktechnik ein. Mit Unterstützung eines Stipendiums des Landes Sachsen-Anhalt nutzte die Graphikerin seit dem Jahr 2020 die Möglichkeit, tief in die vielgestaltige Materie einzutauchen.

Liebevoll eingerichtetes Atelier SOSO in einem Altstadt-Fachwerkhaus von Wernigerode

Seitdem sind bereits nicht wenige bewundernswerte Druckgraphiken entstanden, die bereits zu überregionaler Aufmerksamkeit geführt haben. Diese Nachricht hallte auch zu uns nach Magdeburg. Und so wurde zum Jahreswechsel 2021/2022 der Beschluss auf einen Besuch bei Sabine Riemenschneider gefasst.

Die höchst kundige Künstlerin erläuterte uns auf eingängige Weise die verschiedenen Arbeitsschritte im zeitaufwändigen Entstehungsprozess von Druckgraphiken nach japanischer Art und Weise. Höchst spannend!

In japanischen Holzschnitt-Druckgraphiken steckt eine große Zahl von Arbeitsschritten

Aufgrund der handwerklichen Arbeitstechnik führt jeder Druckvorgang zu einem individuellen Ergebnis. Einfach unglaublich, was am Ende das Licht erblickt.

Mit ihrer spezifischen Kenntnis der Besonderheiten dieser Drucktechnik hat uns Sabine Riemenschneider wahrlich begeistert. Gern werden wir ihr Atelier wieder besuchen und ihre Kunstwerke in unseren Kreisen weiter empfehlen. Ein Blick auf die Webseite lohnt derweil: ATELIER SOSO, www.atelier-soso.de

kulinarischer Höhepunkt in Wernigerode: Japan-Restaurant Hanazono

Natürlich durfte die kulinarische Komponente auf unserem Ausflug nicht zu kurz kommen. Und so wurde der gemeinsame Mittagsschmaus im überregional bekannten Japan-Restaurant Hanazono eingenommen. In angenehmer Atmosphäre im mit fernöstlicher Anmutung gestalteten Obergeschoss eines Altstadtgebäudes wurden uns höchst leckere und auch optisch kunstvoll inszenierte japanische Köstlichkeiten gereicht. Herrlich!

Eine weitere Station unserer Exkursion war die Besichtigung des in den Medien bereits vielfach gewürdigten Vorhabens „Konzerthaus Liebfrauen“ in der früheren Kirche am Liebfrauenkirchhof 2.

Vom in der Stadt Wernigerode und weit hinaus bekannten Buchhändler und Fürsprecher für Kunst & Kultur Rainer Schulze höchstpersönlich erhielten wir eine unvergessliche Führung durch dieses bemerkenswerte Großprojekt. Besonders beeindruckt waren wir von der Klang­qualität des sensibel renovierten Innenraums mit seiner original erhaltenen holzverkleideten Kanzel und den Emporen und der historischen Orgel.

Blüte des bürgerschaftlichen Engagements und Anwärter auf Auszeichnung als vielversprechende Neuinterpretation von obsoleten Kirchgebäuden

Die behutsame Integration von Neuem, die Interpretation des Vorgefundenen, die Bewahrung des Erhaltenswerten. All das ist großartig gelungen! Das Konzerthaus hat das Zeug zu einem großen Ort in der wahrlich an bemerkenswerten Orten reichen Stadt Wernigerode.

Als Abrundung des bereits mit den vorgenannten Höhepunkten gesegneten Ausflugs stand zum Schluss noch eine Stippvisite in der wohl ältesten noch erhaltenen Wasserburg von Deutschland, dem Wasserschloss Westerburg bei Dedeleben, auf dem Programm.

Wasserschloss Westerburg am Huy – sehenswerter Zeitzeuge mit Einbettung in das Hier und Jetzt

Auf der Terrasse des Schlosscafés ließen sich vorzüglich Kaffee, Kuchen und Eis genießen.

Ein wahrlich herrlicher Tag im Vorharz. Strengst zur Nachahmung empfohlen!

Eilsdorf birgt eine besondere Geschichte

Übrigens: unweit der Wasserburg Westerburg befindet sich das nicht unbekannte Hand­werkerörtchen Eilsdorf mit seinen außergewöhnlichen Ereignissen vor 130 Jahren (Die Japaner von Eilsdorf). Aber das ist eine andere Geschichte…