Im Rahmen des Projektes Vielfalt nutzen wurde eine Vereinbarung zwischen der DJG Sachsen-Anhalt, der Freien Schule Magdeburg und der Freiwilligenagentur geschlossen. Inhalt dieser Vereinbarung ist die Bereitstellung eines Angebots seitens der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt für die Grundschüler der Freien Schule.
Japanische Kultur von Origami bis Taiko
Ein großer Teil des Angebots beinhaltet Aspekte der japanischen Kultur. Jeden Dienstag treffen sich in einem Schulprojekt zehn Schüler der ersten bis vierten Klasse. Neben klassischen Inhalten wie Origami falten, gibt es andere interessante Dinge: Besonders laut wird es, wenn die Grundschüler die Grundtechniken des Taiko-Spielens erlernen. Trainerin Sakiko Volke-Nakahara spielt schon seit ihrer Jugend Taiko und ist auch Sensei der neugegründeten Taiko-Gruppe der Kulturabteilung der DJG. Erina Häusler ist für die filigraneren Unterrichtsinhalte verantwortlich. Geduldig bringt sie den Sechs- bis Zehnjährigen die Falttechniken bei. Gelegentlich stoßen weitere Japaner zur Gruppe dazu, um ihre Erfahrungen über Japan zu teilen.
Neben diesen handwerklichen Fähigkeiten lernen die Kinder weitere interessante Aspekte des japanischen Lebens. So wird ihnen mit Bildern und Videos ein Teil Japans in Klassenzimmer gebracht. Sie sehen, wie Japaner in ihrer Heimat Volksfeste begehen, welche Speisen sie essen oder wie alte Bauwerke aussehen.
Nihongo dekimasuka?
Nihongo dekimasuka – Können Sie Japanisch sprechen? Diese Frage können Kinder einer anderen Gruppe demnächst mit „hai“ (ja) beantworten. Erina und Sakiko bieten im Rahmen des Projektes Vielfalt nutzen ebenfalls einen Sprachkurs an der Freien Schule Magdeburg an. Jeden Mittwoch erlernen die Kinder die Grundzüge der japanischen Sprache und können mittlerweile sogar ihre Namen in Katakana schreiben. Schwerpunkte sind hier nicht so sehr spezielle Vokabeln, sondern zunächst vielmehr Redewendungen wie „Itadakimasu“ (Guten Appetit), „Tadaima“ (Bin zu Hause!) oder „Namae ha nan desuka?“ (Wie ist dein Name?). Dann lernen die Kinder noch die Namen verschiedener Tiere wie Hund (inu), Katze (neko) oder Affe (sara). „Sie sind sehr wissbegierig und wollen immer mehr Worte lernen“, sagt Sakiko Volke-Nakahara und zählt weitere Tiere auf.
Einführung zum Obon
Für das am 14.09.2013 geplante Obon-Fest im Moritzhof gibt es an der Freien Schule einen Sonder-Workshop. Die Kinder erlernen dann einen Bon-Odori – einen Bon-Tanz. Darüber hinaus können sie sich Yukatas anziehen und werden Dekorationselemente wie Laternen oder Schilder bauen und diese mit Kaligraphien verzieren.
Vielfalt Nutzen
Das Projekt Vielfalt Nutzen hat eine Laufzeit von einem Jahr. Es hat zum Ziel verschiedene Auslandsgesellschaften den Zugang zu Schulen zu ermöglichen, um dort die Kultur des jeweiligen Landes vorzustellen. Die Schule profitiert von einem besonderen Angebot der Auslandsgesellschaft mit ihren Mitgliedern aus den jeweiligen Ländern. Dies trägt für die Kinder bereits in einem frühen Alter zur interkulturellen Kommunikation und Verständigung bei. Schule und Auslandsgesellschaften können auf diesem Wege bei Erfolg des Projektes langfristig voneinander profitieren.