Double-Frontlight!

Japanisches Fernsehen in Magdeburg

You! ha nani shi ni nihon he. Oder frei übersetzt Hey du, was machst du in Japan? Das ist der Titel einer japanischen TV-Serie. Dort wartet ein TV-Team am Flughafen in Tokyo auf ankommende Ausländer und fragt sie, warum sie nach Japan gekommen sind.

Die Japaner interessieren sich sehr dafür, wie andere über ihr Land denken. Die TV-Show ist unter Japanern daher sehr beliebt!

Double-Frontlight

Das Video zeigt Martin, der in Magdeburg wohnt und im letzten Jahr nach Japan reiste, um ca. 4000km mit dem Fahrrad zurückzulegen. Das Fahrrad gab es aber zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht. Also begleitete ein Team des TV-Senders Martin dabei, wie er ein spezielles Fahrrad kaufte, das später in ganz Japan bekannt wurde. Martin war so sympathisch, dass die Japaner dann sogar nach Magdeburg kamen, um ihn zu besuchen.

Der Fernsehbeitrag zeigt eine wunderschöne Geschichte über gewonnene Freundschaften, Abenteuer, Nostalgie und das Double-Frontlight!

Aber schauen Sie selbst! Übrigens kommt Martin ca. ab Minute 13 ins Bild.


Link: Externer Verweis

Inhalt des Videos

Der erste Teil des Videos ist eine Wiederholung der Ereignisse aus dem Sommer 2012. Martin kam zunächst in Japan an und suchte nach einem nicht zu teuren Hotel in Tokyo. Er erzählte, dass er nach Aoyama wolle. Gemeint war aber Aomori, einer Stadt im Norden Honshus (wohingegen Aoyama ein Stadtteil und ein Einkaufscenter in Tokyo sind). Die Kamera begleitete Martin, wie er mit dem Zug in den Norden fährt, um sich dort ein Fahrrad zu kaufen. Sein Ziel war es, den Sonnenuntergang zu bestaunen, so wie er es schon einmal im Jahr 2006 getan hatte, als er zum ersten Mal in Japan war.

Das Kamerateam unterstützte ihn bei der Suche nach einem Fahrrad, mit dem er schließlich die komplette Westküste Japans bis nach Kagushima und zurück an der Ostküste bis Tokyo radelte – insgesamt ca. 4000 km in 42 Tagen! Der Fahrradverkäufer verkaufte ein Fahrrad mit “Double-Frontlight” für 5000 Yen (ca. 50 Euro), das bereits 40 Jahre alt war. Während seiner Reise mit dem Fahrrad wurde Martin oft von Japanern angesprochen, die diesen Teil der Show bereits im Fernsehen verfolgt hatten.

Der zweite Teil des Videos handelt ein Jahr später, als das Team der Fernsehshow völlig unverhofft bei Martin an der Haustür klingelte, um ihn zu besuchen. Sie brachten ihm drei Geschenke mit, die sich allesamt auf seine Erlebnisse im Jahr zuvor in Japan bezogen. In dieser Zeit führte Martin die Japaner durch Magdeburg und stellte ihnen seinen Alltag in Magdeburg vor. Am Ende trennten sich sie sich auf dem Flughafen Berlin. Diese Szene zeigte, wie stark sich zwischen Martin und Mori-san (dem Produzenten der TV-Show) während der Zeit zusammen eine Freundschaft entwickelte.

Rückblick und Rezepte

Am heutigen Sonntag hatte die DJG Sachsen-Anhalt zu einem Japanischen Kochkurs ins einewelthaus Magdeburg eingeladen.

Lecker Essen zum Selbermachen

Ca. 25 Teilnehmer fanden sich bei schönem Sonntagswetter ein. Zuerst wurden die Zutaten zurechtgeschnitten. Nach etwa einer Stunde schneiden unter vielen Hinweisen von den Japanerinnen Aya, Erina und Sakiko konnten die ersten Speisen bereits gegessen wurden. Und so ging es die ganze Zeit weiter; schneiden, kochen, essen, erzählen. In den vier Stunden wurden folgende Gerichte zubereitet:

Okonomiyaki: Übersetzt heißt es “etwas Gebratenes, das man mag”. Grundlagen sind Eier, Mehl und Weiß- oder Spitzkohl. Dazu kommt alles, was man noch so mag. Entweder Hackfleisch, Garnelen, Käse, Zucchini oder vieles mehr ist möglich.

Yakitori: Auch hier ist das Wort Yaki (gebraten/gegrillt) enthalten. Zusätzlich noch der “tori” – der Vogel. Yakitori sind Hühnchenspieße mit Frühlingszwiebeln, die nach dem Grillen mit einer besonderen Soße bestrichen werden. Diese Soße besteht aus Honig, Zucker, Sake und Sojasoße.

Yakionigiri: Onigiri sind Reisbällchen. Auch diese wurden gebraten. Da gebratener Reis etwas pfade ist, wurden dem Reis noch Shizu-Blätter bzw. Sesamkörner zugefügt. Beim Grillen wurden die Reisbällchen noch mit Sojasoße eingestrichen.

Harusame-Salat: Dieser Salat aus diversem Gemüse (Gurken, Tomaten, Karotten) wird mit Glasnudeln angereichert. Dazu kommen noch Zucker, Sojasoße und Essig. Zusammen: Lecker, lecker!

Atsuage: Gebratenes, dickes Tofu. Zuerst wurde es frittiert (in Halb Sesamöl und Halb in Erdnussöl) und dann zusammen mit Lauchzwiebeln gegrillt. Anschließend etwas Sojasoße und frisch geriebener Ingwer drüber.

Fotos der Veranstaltung

Und nun zu den Rezepten:

Wir freuen uns, euch alle am 14.9. beim Obon-Fest im Moritzhof zwischen 16 Uhr und 20 Uhr zu treffen! Und bei weiteren Fragen oder Anregungen nutzt bitte die Kommentarfunktion.

Das Märchen von Leander

Von Simone Trieder

Shigeko Nakamura aus Kamakura einer alten Samurai-Stadt, 50 km von Tokio, ist von Kindheit an begeisterte Leserin der „Träumereien an französischen Kaminen“ von Richard Volkmann-Leander, die sie aus einer der zahlreichen Übersetzungen ins Japanische kannte. Sie wollte gern mehr über Volkmann wissen. Ihr Professor für deutsche Literatur an der Keio Universität in Tokio wies sie auf die Volkmann-Biografie von Simone Trieder hin: „Richard von Volkmann-Leander. Chirurg und Literat“.  Doch Shigeko Nakamura konnte bis dahin kein Wort Deutsch. Sie fing an Deutsch zu lernen (und das in meinem Alter, das war schwer, aber auch befriedigend, schrieb sie) und nach zwei Jahren hat sie die Biografie gelesen. In einer Mail an Simone Trieder bedankte sie sich für das „admirable book with detailed investigation“.

Mit ihrem Mann ist sie im diesem Sommer eine Woche in Deutschland (Berlin, Köln Frankfurt), sie wollte gern die Autorin kennenlernen und auch das Denkmal und Volkmanns Wirkungsstätten in Halle sehen.

Gemeinsam mit Mako Takase, einer in Halle lebenden Japanerin, zeigte Simone Trieder ihrer japanischen Leserin und deren Mann das Volkmann-Denkmal in der Magdeburger Straße, das Grab auf dem Stadtgottesacker, die Volkmann-Villa in der Emil Abderhaldenstraße, die Universität, den Markt, das Händeldenkmal.

In einem Reiseführer hatte Shigeko Nakamura gelesen, dass Händel ein großer Sohn der Stadt Halle ist. Aber Volkmann stand nicht im Reiseführer, sagte sie bedauernd.

Sie hatte die Biografie sehr genau gelesen und wusste viele Details über den Arzt und Literaten Volkmann, die die Autorin (das Buch erschien 2006 im Mitteldeutschen Verlag Halle) selbst teilweise schon vergessen hatte. Shigeko Nakamura wies darauf hin, dass von den 22 Leander-Märchen nur 20 ins Japanische übersetzt worden sind. Die Märchen „Das bucklige Mädchen“ und „Mohr und Goldprinzessin“ sind für das japanische Gefühl diskriminierend und wurden ausgelassen.

Nach einigen Stunden verabschiedeten sich die Gäste aus Japan. Geschenke wurde ausgetauscht: Eine traditionelle Holzschnitzerei aus Kamakura erhielt S. Trieder und Shigeko Nakamura eine „Träumereien“-Ausgabe des Mitteldeutschen Verlages mit Illustrationen hallescher Künstler. Die japanische Leserin bat Simone Trieder, die noch nie in Japan war, bei ihrem nächsten Japan-Besuch doch unbedingt nach Kamakura zu kommen. Zum Schluss sagte sie auf Deutsch: ich freue mich auf  meinen nächsten Besuch in Halle.

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Simone Trieder
Richard von Volkmann – Chirurg und Literat
176 S., geb. mit zahlr. Abb.
ISBN 978-3-89812-353-2

erschienen im Mitteldeutschen Verlag

Kinder-Uni in Magdeburg / Taikos dabei!

Nach ersten Auftritten in Halle, zum Sachsen-Anhalt-Tag in Gommern, im Rahmen des Schulprojektes „Vielfalt“ in Magdeburg, wurde das Festprogramm anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Kinderuniversität Magdeburg am 06. Juli 2013 auch durch die neu gegründete Akaishi-Daiko-Gruppe der Deutsch-Japanischen-Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. unterstützt. Diese Gruppe ist eine Schwestergruppe der Akaishi-Daiko-Gruppe aus Shizuoka in Japan.

Mitglieder der DJG, ehemalige Studenten der Universität, die in Japan eigene Erfahrungen sammelten und in Magdeburg lebende Japanerinnen zeigten den „Kinderstudenten“ unter Bezug auf die Vorlesung über Japan im vergangenen Jahr wie man Origami-Figuren faltet, wie man traditionelle japanische Holzdrucke erstellt und wie man die Taiko (japanische Trommel) spielt.

 Viele Kinder versahen ihre mühevoll auf Postkarten erstellten Holzdrucke mit ihrer Adresse, banden sie an einen mit Helium gefüllten Luftballon und schickten ihn per „Luftpost“ auf die Reise in der Hoffnung von anderen Kindern eine Antwort zu bekommen.

Unter der Leitung unserer Vize-Präsidentin Sakiko Volke-Nakahara gab die Taiko-Gruppe einige Kostproben ihres Könnens, die nicht nur die Kinder sondern auch die Eltern begeisterten.

Wir freuen uns natürlich sehr durch die Instrumentenspende und die Überlassung der traditionellen Kostüme der Trommler, ein solches musikalisches Kleinod nach Magdeburg bekommen zu haben um das Verständnis für die asiatische Kultur weiter zu wecken.

Dafür war die Kinder-Uni natürlich ein guter Anlass. Vielleicht findet damit auch manch einer den Weg zum O-Bon-Fest im Moritzhof am 14. September 2013.

Weitere Infos zur Kinder-Uni unter: Kinder-Uni Magdeburg

Japanisch lernen in Magdeburg

Für alle Japaninteressierten bietet die Volkshochschule Magdeburg ab 16.09.2013 einen Kurs in der japanischen Sprache an. Dieser wird von unserem DJG-Mitglied Frau Aya Kobayashi geleitet. Nutzen Sie die Möglichkeit, um den Einstieg in die japanische Sprache zu erhalten.

Schnupperkurs zum Aufwärmen

Aya und die Volkshochschule laden bereits am 02.09.2013 von 18:45-20:15 Uhr zum Schnupperkurs in die Volkshochschule ein. Die Kosten betragen 6,20 Euro. Inhalt des Kurses ist eine Einleitung zur japanischen Sprache. Bei denjenigen, die noch über gar keine Kenntnisse in Japanisch verfügen, kann dieser Kurs zur Entscheidungsfindung bzgl. des Sprachkurses beitragen.

Japanisch-Anfängerkurs in Magdeburg

Der Anfängerkurs – ebenfalls montags von 18:45-20:15 Uhr – findet wöchentlich statt und richtet sich an Interessierte ohne Vorkenntnisse der Sprache. Im Laufe der 14 folgenden Wochen werden Inhalte der Grammatik, Vokabeln und Idiomen vermittelt. Zugleich versteht es sich, dass die Japanerin Aya Kobayashi nicht nur die Sprache allein vermittelt, sondern ebenso die japanische Kultur und Mentalität Bestandteil des Kurses sein wird. Die Kosten für den Japanischkurs belaufen sich auf 48,80 Euro.

Informationen zur Anmeldung gibt es auf den Internetseiten der Volkshochschule Magdeburg.

Eröffnung der Ausstellung Elemente

Am vergangenen Freitag, den 14.6.2013 eröffnete die Ausstellung “Elemente” im einwelthaus Magdeburg. Mit dabei sind Kunstwerke unserer Vize-Präsidentin Sakiko Volke-Nakahara und des befreundeten Künstlers Marko Gutierrez aus Chile. Ca. 40 Gäste aus verschiedenen Ländern wohnten der Eröffnung bei.

Elemente einer anderen Ebene

Die Ausstellung läuft bis zum 14.7.2013 in den Räumen des einewelthauses in der Schellingstr. 3-4, 39104 Magdeburg. Sie trägt den Titel “Elemente”. Beide Künstler haben dabei eine grundlegend andere Auffassung der Elemente.

Anstatt um Feuer, Wasser und Erde geht es um Elemente einer anderen Ebene. Sakiko verarbeitet in ihren Werken ihre eigenen Gedanken: ihre elementaren Visionen während ihrer ersten zwei Jahre in Deutschland. Es geht um die Elemente und Visionen, die sie während dieser schwierigen Zeit der Integration umtrieben. Während Leute sich angeregt auf Deutsch unterhielten und ihre Sprachkenntnisse nicht weit genug vorangeschritten waren, schweiften ihre Gedanken ab. Eine vorbeilaufende Katze von hinten wurde so zum Charakter des Herr Popolochs, welcher ein neuer Bestandteil – ein neues Element – ihrer Kunst in Deutschland wurde. Gleichsam erwachte Frau Sturm zum Leben, die aus einer Wolkenformation geboren wurde…

Marko hingegen verarbeitete ebenso Erinnerungen und Visionen seiner Integration in Deutschland. So war sein Vater im Bergbau tätig und brachte dem jungen Marko oftmals kleinste Gesteinsreste mit nach Hause. Diese Erinnerung findet sich im Bild “Reise zur den Mikroelementen” wieder. Oder auch seine Vision der Atacama-Wüste wurde auf einer großen Leinwand dargestellt.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Die Ausstellung Elemente in Magdeburg bleibt bis 14.07.2013 eröffnet. Die Öffnungszeiten sind wochentags zwischen 08:00 bis 18:00 Uhr. Aufgrund von Veranstaltungen kann die Galerie belegt sein, sodass um eine kurze vorige telefonische Rückmeldung unter 0391/5371-200 gebeten wird.  Der Eintritt ist kostenfrei.

Als Teil der Ausstellung wird ein kostenloser Workshop zur Erstellung von Ukiyo-e (japanischer Holzschnittdruck) angeboten.

Sakiko Volke-Nakahara (li.) und Marko Gutierrez (re.) vor einigen ihrer Bilder.
Sakiko Volke-Nakahara (li.) und Marko Gutierrez (re.) vor einigen ihrer Bilder.

Obon-Fest in Magdeburg: Vorbereitung

In diesem Jahr möchte die Deutsch-Japanische-Gesellschaft Magdeburg ein Experiment durchführen: Können wir gemeinsam ein kleines japanisches Fest organisieren?

Was wie eine einfache Frage erscheint, hat durchaus ein paar Tücken vorzuweisen. Denn um ein japanisches Fest zu organsieren, benötigt man nämlich Kenntnisse darüber, wie Japaner ein Fest feiern.

Das Obon-Fest

Wir haben uns dazu ein “Obon-Fest” auserkoren. Eigentlich feiert man es Mitte August, um den Verstorbenen zu gedenken und zu ihren Ehren zu tanzen und zu essen. Wir haben uns aber aufgrund der Ferien auf einen Termin am 14.09.2013 entschieden.

Denn das Besondere beim Obon-Fest, dass es nahezu überall in Japan auf fast allen Dörfern und in Städten gleichermaßen gefeiert wird. Und sie haben eins gemein: Die Japaner organisieren das Fest für sich. Alle für jeden. Jeder bringt sich für den Erfolg und den Spaß des Festes mit ein.

Diese Aktivität aller, um gemeinsam ein japanisches Fest zu organisieren, ist daher durchaus als Experiment zu sehen!

Obon “lernen”

Um überhaupt zu wissen zu können, wie ein Japaner ein solches Fest organisieren würde, benötigt man Informationen aus erster Hand. Worum geht es beim Obon-Fest? Was wird getanzt? Kann ich das überhaupt? Was gibt es zu essen? Wie kann ich mich dafür einbringen?

Um diese Fragen zu beantworten, bieten wir in den Wochen vor dem Fest Workshops an. Sakiko erklärt den Teilnehmern, wie welches Bein und welches Körperteil zu bewegen ist, um es als Obon-Tanz gelten zu lassen. Schwer ist es nicht! Aber ein bisschen Übung im Vorhinein kann nicht schaden.

Ein Tanz um die Trommel. Alle machen mit!
Ein Tanz um die Trommel. Alle machen mit!

Ein erstes Obon-Kennenlerntreffen

Wir möchten allen interessierten Teilnehmern vorab darüber informieren, was Obon ist und wie man sich dafür einbringen kann. Es gibt dazu eine Veranstaltung am 27.06.2013 um 19:00 Uhr im IBZ der Uni Magdeburg. (s. Veranstaltung “Auftaktveranstaltung Obon-Fest”). Darin möchten wir euch das Obon-Fest und dessen Inhalte zunächst vorstellen, um dann unter den Teilnehmern zu diskutieren, welche Workshops wann durchgeführt werden können und wer daran Interesse haben könnte.