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Datum und Uhrzeit
19.01.2023
17:00 - 18:00

Veranstaltungsort
Stadtbibliothek Magdeburg

Kategorie


Wie in vielen Ländern auf der Welt gibt es auch in Japan eine eigene Mythologie.
In der japanischen Mythologie wird erzählt, dass der Shintōismus im Jahr 660 vor Christus entstand, als der erste Tennō auf den Thron erhoben wurde, wobei der Tennō Nachkomme der Götter ist. Deshalb ist der Tennō heute noch die höchstrangige Person, die kultische, rituelle Handlungen des Shintōismus abhält. Die japanische Mythologie, der Shintōismus und der Tennō sind somit eine untrennbare Einheit.

Der Tennō regierte Japan, bis die Staatsführung im 12. Jahrhundert von einer Samurai-Regierung übernommen wurde. Der Tennō durfte dann nur noch wenige seiner Befugnisse behalten.

Nach 700 Jahren geschwächter Stellung des Kaisers wurde in der sogenannten Meiji-Restauration der vom Tennō geführte Staatsapparat wieder ins Leben gerufen. Der Meiji-, der Taishō- und der Shōwa-Tennō führten die der damaligen Weltlage angepasste Innen- sowie Außenpolitik aus, bis Japan den Zweiten Weltkrieg verlor.

Nach dem Krieg wurden Stellung und Bedeutung des Tennō von den USA stark reglementiert. Seine Aufgaben als „Symbol Japans“ wurden in der neuen japanischen Verfassung festgelegt, die hauptsächlich auf einem Entwurf der alliierten Besatzungsregierung basierte. Folglich sind die Rechte des Tennō stark eingeschränkt. Unter anderen hat der Tennō weder Wahlrecht noch Wählbarkeit.

Nach der Verfassung ist der Tennō das „Symbol Japans“. Aber man darf seine traditionelle, eigentliche Tätigkeit nicht vergessen: um Frieden und Gedeihen des Volkes zu beten.

Heute sorgt sich das japanische Volk ernsthaft, dass die Tennō-Familie allmählich verschwinden könnte. Das Nachfolge-Problem des Tennō bewegt viele Menschen in Japan.