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Datum und Uhrzeit
27.04.2023
17:00 - 18:00

Veranstaltungsort
Stadtbibliothek Magdeburg

Kategorie


Im Jahr der 3-fach-Katastrophe in Japan 2011 berichteten Journalisten aus allen Ländern mit Erstaunen, wie sanft und geduldig die betroffenen Menschen mit diesem schmerzhaften Schicksal umgehen. In einer verzweifelten Situation erhielten sie stabil ihre Ruhe aufrecht. Sie jammerten und klagten nicht, sondern stellten sich geordnet bei der Verteilung von Hilfsgütern und Lebensmitteln an. Es kam weder zu Plünderungen noch zu Prügeleien.

 

Wo liegt die Ursache für solch eine Verhaltensweise? Um eine Antwort zu finden, sollte man nach dem Wesen des „Shinto“ fragen und dieses kennenlernen. Heute kennt man bereits einiges von diesem fernöstlichen Land: Sushi, Samurai, Ninja, Geisha, Haiku … Aber den Mythos? Oder die Glaubensform? Den innersten Sinn, den Boden der volkstümlichen Mentalität eines Landes kann man nicht allein über die Alltagsmedien oder dessen „Export­schlager“ durch­schauen.

 

Ja, Japaner sind etwas seltsam. Warum wird in Japan eine Katze zum Bahnhofs­vorstand berufen? Warum bedeutet „dumm“ in Japan quasi „heilig“? Die japanische Mentalität ist mysteriös – selbst für Japaner. Dieses Mysterium hat seinen eigentlichen Ursprung im Shinto. Was heißt Leben? Was bedeutet Glück? Der Japaner findet eine Lösung dieser Fragen im Shinto. Inspiriert Shinto den Menschen also zu einer glückseligen Lebensart? „Es ist schließlich wohl ein Zauber …“

 

Der Vortrag befasst sich mit der „seelischen Wahrheit“ der Japaner – die moderne Japaner selbst heute allmählich aus den Augen verlieren – anhand der mystischen Glaubensform „Shinto“, die man als alternative Lebensweise in der oft verwirrenden Vielfalt und Hektik der modernen Gesellschaft praktizieren kann.

 

 

zum Referenten

 

Takuro Okada wurde 1987 in Osaka geboren. Er ist ausgebildeter Cellist (Akademie der Musikhochschule Osaka, Leopold-Mozart-Zentrum der Universität Augsburg, Hochschule für Musik Saar). Während seines Studiums wählte er die japanischen volkstümlichen Charakter­istika als Thema für seine pädagogische Studienarbeit und begann, diese aus einer wissen­schaftlichen Perspektive heraus zu untersuchen. Da das Musikstudium an der Universität Augsburg zur philosophischen und sozialwissenschaftlichen Fakultät gehört, setzte er sich neben der künstlerischen Ausbildung des Instrumentalspiels mit seiner eigenen Heimat anhand akademischer Forschung auseinander.

 

Hierzu inspirierte ihn die Begegnung mit der deutschen Mentalität und deutscher Denkart, die ihm oft völlig anders erschien, und die in ihm die Motivation erweckte, seine eigene Identität zu hinterfragen.

 

Anhand zahlreicher literarischer Werke über die Shinto-Forschung, die Zen-Forschung und die japanische Volkstümlichkeit, die in Deutschland noch nicht veröffentlicht wurden, arbeitet Takuro Okada in Deutschland an der Aufklärung der wahren Mentalität und Lebensweise der Japaner. Des Weiteren praktiziert er die durch Karate-Ausbildung, Qigong-Ausbildung und tägliche Zazen aufgebaute Methode der Körperintegration im Instrumentalspiel und überträgt diese auf die Instrumentalpädagogik.

 

Seit 2017 hält er Vorträge im gesamten deutschsprachigen Raum