Besuch des Botschafters von Japan in Magdeburg

Am Montag, 12. November 2018, hielt der Botschafter von Japan in Deutschland auf Ein­ladung der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. und von emeritio einen Vortrag über japanisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen sowie über verschiedene aktuelle Themen der Entwicklung der Gesellschaft in Japan.

Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. hat in Zusammenwirken mit emeritio den Botschafter von Japan S.E. Takeshi Yagi nach Magdeburg eingeladen. 

Emeritio, eine  singulär in Magdeburg existierende Einrichtung, ist ein interdisziplinäres und unabhängiges Kollegium von emeritierten Professoren, die ihr Fachwissen in mediale, wissenschaftliche und politische Strukturen der Gesellschaft in Sachsen-Anhalt einbringen.

Der Botschafter referierte hochinteressante Details über aktuelle Entwicklungen in der japanischen Gesellschaft, über den Stand der japanisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen und sich ergebende Chancen für Sachsen-Anhalt. Vor der Vortragsveranstaltung im Senatssaal der Otto-von-Guericke-Universität wurde der Botschafter von Oberbürgermeister Dr. Trümper im Rathaus empfangen. Der Botschafter trug sich in das Goldene Buch der Stadt Magdeburg ein.

Die bis auf den letzten Stuhl voll  besetzte, knapp 70 Gäste zusammenführende Vortragsveranstaltung im Senatssaal der Universität bot Anregungen und Diskussionsstoff über verschiedene hochinteressante Themen der aktuellen Entwicklung der japanischen Gesellschaft. So ging der Botschafter insbesondere auf folgende Aspekte vertiefend ein:

 – tiefgreifender demografischer Wandel 

 – aktuell mit 2,5 % vergleichsweise hohes und robustes Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 

 – kräftige wirtschaftliche Entwicklung 

 – daraus resultierend fast Vollbeschäftigung mit aktuell nur noch 2,4 % Arbeitslosigkeit

 – daraus resultierend ein zunehmend starker Fachkräftemangel 

 – Gegenüberstellung der Kenngrößen und Entwicklungen in Japan und Deutschland

Nach dem Vortrag stellte sich S.E. Takeshi Yagi einer mehr als 30 Minuten andauernden intensiven Befragung zu einem weit gefächerten Themenfeld. Die Gäste zeigten sich sehr interessiert an aktuellen Themen in Japan. Staatssekretär Dr. Jürgen Ude vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt hat für das Jahr 2019 eine umfassende Initiative der Landesregierung zur Intensivierung der Handelsbeziehungen zwischen Sachsen-Anhalt und Japan angekündigt. Es soll u.a. eine vom Land vorbereitete Reise einer Fachdelegation nach Japan geben. Der Botschafter hat dies sehr interessiert aufgenommen. Mehrere Professoren der OVGU haben Japan-Erfahrungen und aktuelle Japan-Kontakte. Die Otto-von-Guericke-Universität beabsichtigt, die Verbindungen nach Japan weiter auszubauen, so Rektor Jens Strackeljan. Frau Dr. Henkel, Leiterin des Internationalen Büros des Dezernates für Wirtschaft der Landeshauptstadt Magdeburg, war direkt nach Rückkehr von einer mehrtägigen Asienreise zum Vortrag gekommen. Unternehmensvertreter bestätigten laufende Austauschbeziehungen, die intensiviert werden sollen. Der Vertreter der IHK Magdeburg Andreas Kerzig hat interessante Fragen und Aspekte zur weiteren positiven Ausgestaltung der Handelskontakte in die Fragerunde eingebracht.  Die Gesamtbilanz der Austauschbeziehungen zwischen dem nördlichen Sachsen-Anhalt und Japan ist sicher größer und intensiver, als über die regionalen Medien bisher wahrzunehmen ist.

Ebenfalls erwähnenswert:

Nach Empfang im Rathaus führte der Vizepräsident der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Tim Schneider den Botschafter in die Johanniskirche und erläuterte das Gestaltungskonzept der neuen farbigen Fenster von Professor Max Uhlig aus Dresden.

Die Johanniskirche mit ihrem vorwärts schauenden, bewusst nicht historisierenden Gestaltungskonzept hat den Botschafter sehr beeindruckt. 

Glücklicherweise meinte es das Wetter gut und ermöglichte freundliche Nachmittagssonne, das Farbspiel der Fenster war wirklich überwältigend.

Bereits im Jahr 1972 hatte der in Dresden lebende Maler Professor Max Uhlig im angesehenen Seibu Art Museum in Tokio seine erste Ausstellung in Japan. Danach folgend im Jahr 1978 wurden erstmals in Paris und später dann in weiteren Galerien in Westeuropa Werke von ihm ausgestellt.