Mara aus Japan: Meine Schule

Von Mara Pribbernow

Jeden Morgen, wenn ich den Klassenraum der 1-3 betrete und mir von meist schläfrigen, aber immer freundlichen Gesichtern ein ‘Guten Morgen’ gewünscht wird, beginnt mein Schultag an der Kawanekoukou. Wir sind nur 14 Schüler, aber trotzdem, oder vielleicht sogar gerade deswegen macht der Unterricht sehr viel Spaß und vergeht wie im Flug. Meine Klasse hatte mich gleich von Anfang an gut aufgenommen und inzwischen kann ich viele von ihnen gute Freunde nennen. Auch wenn es mit der Sprache nicht immer klappt, können wir uns doch irgendwie verstehen, und ich freue mich auf jeden neuen Schultag, den ich mit ihnen habe.

Was Mara in Japan macht…

Mara ist 15 Jahre alt und ging bis vor kurzem auf das Ökomenische Domgymnasium Magdeburg. Seit April ist sie aber für sechs Monate auf der Kawane-Koko – einer Highschool in der Shizuoka Präfektur.

Wie kam Mara bloß nach Japan?

Mara besuchte den Japanisch-Sprachkurs der DJG Sachsen-Anhalt e.V. Im Dezember bestand sie den N5-JLPT mit Bravur. Es ist unübersehbar, wie groß Maras Talent und ihre Motivation für die Japanische Sprache sind. Ist mit diesen Voraussetzungen ein längerer Aufenthalt in Japan möglich? Mara und Sakiko, Maras Japanischlehrerin, kam dann dieser Gedanke… Wäre es nicht aufregend, Mara für sechs Monate nach Japan zu schicken? In ein kleines Dorf in der Shizuoka Präfektur? Wo sie ihr Japanisch verbessern kann? Wo sie Land und Leute kennen lernt? Wo sie auch ganz nebenbei bei Akaishi Daiko, der Schwestergruppe von Akaishi Daiko Deutschland, anfangen kann? Maras Eltern waren schnell überzeugt, die Gasteltern schnell gefunden und die Kawane Koko war ebenfalls sofort begeistert.


Das Dorf Senzu in den Japanischen Alpen. Maras neues Zuhause für 6 Monate.

Der Weg nach Japan

Sakiko, Maras Eltern und die neuen Gasteltern ebneten Mara mit viel Einsatz und persönlicher Motivation den Weg nach Japan. Ganz ohne die Hilfe von externen Organisationen verhalfen sie Mara zu ihrem Abenteuer. Bürokratische Hürden wurden (durch die Zeitverschiebung) in nächtlichen Gesprächen genommen. Per Skype stellten sich Maras Eltern den Gasteltern vor und waren sich von vornherein sympatisch. Während Maras Vorfreude stieg, wurden die Gasteltern immer nervöser. Vier Kinder hatten sie bereits groß gezogen – alle sind nun in großen Städten und kümmern sich um ihr eigenes Leben. Die Gasteltern hatten plötzlich ein fünftes Kind zu versorgen. Doch sie mussten noch eine Schuluniform (von den Nachbarn), ein Zimmer im Haus (das Gästezimmer!), Bahnfahrkarten für die Schule (ca. 10km Entfernung vom Haus sind zu überbrücken) und vieles mehr organisieren. “Würde Mara das Essen bekommen? Wird sie von den Nachbarn und neuen Schülern gut aufgenommen? Wie fügt sie sich in unseren Alltag ein?”. Fragen, auf die es zu Beginn keine Antworten gab. Maras Abflug aus Berlin mit Ziel Nagoya rückte immer näher. Erst mit ihrer Ankunft würden sich die ersehnten Antworten ergeben.

Die Ankunft

Maras neuer Gastbruder Ryosuke (der mittlerweile für ein Jahr in Kanada ein Working-Holiday absolviert) und Chiaki (eines der vier schon selbstständigen Kinder) holten Mara in Nagoya ab. In diesem Fall waren es Maras Eltern, die sich sorgten, als sie die erst 15-jährige Mara alleine ins Flugzeug steckten. Als via Email das erste Bild mit Mara, Chiaki und Ryosuke auftauchte, war die Erleichterung groß!

In den ersten Tagen war Mara mit ihren naturblonden Haaren der Hingucker in Kawanehoncho. An einem Tag wurde sie in einem Supermarkt rund fünf Kilometer entfernt von ihrem neuen Wohnort gesichtet – diese Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer.

Mara verschlang auch das leckere hausgemachte Essen und die Nachbarn konnten ihre Augen nicht von ihr lassen. Überall wurde ich gutes Japanisch bewundert.

Eine Woche vor Schulbeginn besuchte sie erstmals ihre neue Schule und wurde dem Schulleiter und einigen Lehrern vorgestellt. Am gleichen Tag spielte sie das erste Mal Taiko.

Um 06:30 Uhr klingelt Maras Wecker. Sie steht auf und isst Frühstück. 07:30 Uhr verlässt sie das Haus. Gemeinsam mit Moe geht sie den Berg hinunter zur Bahnstrecke. Um 08:00 Uhr erreichen Sie die Schule. Der Tag beginnt…

Schulprojekt in Möser

Japanprojekt der 8. Klasse

Von der 8. Klasse der Sekundarschule Möser:

Vom 27.1. bis 29.1. stand „Japan“ auf dem Stundenplan der 8.Klassen. Erstmalig gelang es uns, Vertreter der Deutsch-Japanischen Gesellschaft für dieses Projekt zu gewinnen. Der Präsident Professor Lutz Wisweh und zwei waschechte Japanerinnen begleiteten das Projekt in diesen drei Tagen. An dieser Stelle noch einmal einen herzlichen Dank für die tolle Unterstützung.

Schule in Möser

Japanisch Kochen

Beim Kochen von Miso-Suppe und Sushi sowie bei der künstlerischen Gestaltung von Linol-Drucken, Teelichtern oder Lesezeichen, brachten sie uns Japan ein Stückchen näher. Jeder von uns schrieb seinen eigenen Namen mit japanischen Schriftzeichen, was sich manchmal als gar nicht so leicht herausstellte. Wir waren überrascht, wie viele verborgene Talente in uns schlummerten. Besonders bei der Herstellung der Druckplatten waren alle mit Begeisterung und Kreativität dabei. So entstanden wahre Kunstwerke.

Kochkunst

In Geographie erweiterten wir unser Wissen über den Naturraum und die Wirtschaft Japans. Dabei erfuhren wir, dass vieles in der japanischen Gesellschaft anders ist als bei uns. Auch körperlicher Einsatz war gefragt. Schnupperkurse zu einigen Kampftechniken standen in Sport auf dem Programm.

Schüler der 8. Klasse

Sowohl wir Schüler als auch unsere Lehrer fanden, es waren drei lehrreiche und interessante Projekttage.

Klasse 8a und 8b

Weitere Informationen: http://www.sks-moeser.bildung-lsa.de/