Rückblick und Rezepte

Am heutigen Sonntag hatte die DJG Sachsen-Anhalt zu einem Japanischen Kochkurs ins einewelthaus Magdeburg eingeladen.

Lecker Essen zum Selbermachen

Ca. 25 Teilnehmer fanden sich bei schönem Sonntagswetter ein. Zuerst wurden die Zutaten zurechtgeschnitten. Nach etwa einer Stunde schneiden unter vielen Hinweisen von den Japanerinnen Aya, Erina und Sakiko konnten die ersten Speisen bereits gegessen wurden. Und so ging es die ganze Zeit weiter; schneiden, kochen, essen, erzählen. In den vier Stunden wurden folgende Gerichte zubereitet:

Okonomiyaki: Übersetzt heißt es “etwas Gebratenes, das man mag”. Grundlagen sind Eier, Mehl und Weiß- oder Spitzkohl. Dazu kommt alles, was man noch so mag. Entweder Hackfleisch, Garnelen, Käse, Zucchini oder vieles mehr ist möglich.

Yakitori: Auch hier ist das Wort Yaki (gebraten/gegrillt) enthalten. Zusätzlich noch der “tori” – der Vogel. Yakitori sind Hühnchenspieße mit Frühlingszwiebeln, die nach dem Grillen mit einer besonderen Soße bestrichen werden. Diese Soße besteht aus Honig, Zucker, Sake und Sojasoße.

Yakionigiri: Onigiri sind Reisbällchen. Auch diese wurden gebraten. Da gebratener Reis etwas pfade ist, wurden dem Reis noch Shizu-Blätter bzw. Sesamkörner zugefügt. Beim Grillen wurden die Reisbällchen noch mit Sojasoße eingestrichen.

Harusame-Salat: Dieser Salat aus diversem Gemüse (Gurken, Tomaten, Karotten) wird mit Glasnudeln angereichert. Dazu kommen noch Zucker, Sojasoße und Essig. Zusammen: Lecker, lecker!

Atsuage: Gebratenes, dickes Tofu. Zuerst wurde es frittiert (in Halb Sesamöl und Halb in Erdnussöl) und dann zusammen mit Lauchzwiebeln gegrillt. Anschließend etwas Sojasoße und frisch geriebener Ingwer drüber.

Fotos der Veranstaltung

Und nun zu den Rezepten:

Wir freuen uns, euch alle am 14.9. beim Obon-Fest im Moritzhof zwischen 16 Uhr und 20 Uhr zu treffen! Und bei weiteren Fragen oder Anregungen nutzt bitte die Kommentarfunktion.

Das Märchen von Leander

Von Simone Trieder

Shigeko Nakamura aus Kamakura einer alten Samurai-Stadt, 50 km von Tokio, ist von Kindheit an begeisterte Leserin der „Träumereien an französischen Kaminen“ von Richard Volkmann-Leander, die sie aus einer der zahlreichen Übersetzungen ins Japanische kannte. Sie wollte gern mehr über Volkmann wissen. Ihr Professor für deutsche Literatur an der Keio Universität in Tokio wies sie auf die Volkmann-Biografie von Simone Trieder hin: „Richard von Volkmann-Leander. Chirurg und Literat“.  Doch Shigeko Nakamura konnte bis dahin kein Wort Deutsch. Sie fing an Deutsch zu lernen (und das in meinem Alter, das war schwer, aber auch befriedigend, schrieb sie) und nach zwei Jahren hat sie die Biografie gelesen. In einer Mail an Simone Trieder bedankte sie sich für das „admirable book with detailed investigation“.

Mit ihrem Mann ist sie im diesem Sommer eine Woche in Deutschland (Berlin, Köln Frankfurt), sie wollte gern die Autorin kennenlernen und auch das Denkmal und Volkmanns Wirkungsstätten in Halle sehen.

Gemeinsam mit Mako Takase, einer in Halle lebenden Japanerin, zeigte Simone Trieder ihrer japanischen Leserin und deren Mann das Volkmann-Denkmal in der Magdeburger Straße, das Grab auf dem Stadtgottesacker, die Volkmann-Villa in der Emil Abderhaldenstraße, die Universität, den Markt, das Händeldenkmal.

In einem Reiseführer hatte Shigeko Nakamura gelesen, dass Händel ein großer Sohn der Stadt Halle ist. Aber Volkmann stand nicht im Reiseführer, sagte sie bedauernd.

Sie hatte die Biografie sehr genau gelesen und wusste viele Details über den Arzt und Literaten Volkmann, die die Autorin (das Buch erschien 2006 im Mitteldeutschen Verlag Halle) selbst teilweise schon vergessen hatte. Shigeko Nakamura wies darauf hin, dass von den 22 Leander-Märchen nur 20 ins Japanische übersetzt worden sind. Die Märchen „Das bucklige Mädchen“ und „Mohr und Goldprinzessin“ sind für das japanische Gefühl diskriminierend und wurden ausgelassen.

Nach einigen Stunden verabschiedeten sich die Gäste aus Japan. Geschenke wurde ausgetauscht: Eine traditionelle Holzschnitzerei aus Kamakura erhielt S. Trieder und Shigeko Nakamura eine „Träumereien“-Ausgabe des Mitteldeutschen Verlages mit Illustrationen hallescher Künstler. Die japanische Leserin bat Simone Trieder, die noch nie in Japan war, bei ihrem nächsten Japan-Besuch doch unbedingt nach Kamakura zu kommen. Zum Schluss sagte sie auf Deutsch: ich freue mich auf  meinen nächsten Besuch in Halle.

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Simone Trieder
Richard von Volkmann – Chirurg und Literat
176 S., geb. mit zahlr. Abb.
ISBN 978-3-89812-353-2

erschienen im Mitteldeutschen Verlag